Die Insel Rügen von der Kreide bis heute
Die Kreide auf Rügen
Vor rund 70 Millionen Jahre entstanden die Kreidelandschaften auf den Halbinseln Jasmund und Rügen. Der Großteil dieser Kreidelandschaften besteht aus Resten Planktons, die als Kalkschlamm zusammen mit Muscheln, Seeigeln und Belemniten (das sind tintenfischähnliche Kopffüßler, deren versteinerte Schale als Donnerkeil bezeichnet wird) den Boden des Urmeeres bedeckten. Der Kalkschlamm wuchs schichtweise auf die mächtige Höhe von ca. 400 Metern an, bis die Tektonik der Erdkruste und des Meeresbodens die Kreideplatte umstürzte. Die komplette Insel sowie die Kreidesteilküsten wurden von den Gletschern der letzten Eiszeit geformt und bis heute von den gewaltigen Kräften des Meeres ständig verändert.
Rügen und die Eiszeit
Die Eismassen, die von Skandinavien bis Berlin vordrangen, schoben Schutt, Geröll, Sand und Ton vor sich her, die sie nach dem Abschmelzen als Grundmoränen hinterließen. Heute bedecken sie die Mitte und den Süden Rügens sowie die Halbinsel Wittow. Dort wo der riesige Eiswall beim Rückzug eine Pause einlegte, lösten sich die mitgeführten Sandmassen und bildeten die Höhenzüge der Granitz, der Halbinsel Mönchgut, des Rugards bei Bergen sowie die Anhöhen bei Ralswiek und Lietzow. Zwischen den Gletscherzungen entstanden wassergefüllte Becken: Die heutigen Bodden und Binnengewässer.
Das Meer um Rügen
Vor 12.000 bis 15.000 Jahren war die heutige Ostsee ein Binnenmeer und erst als das Inlandeis vollständig abschmolz, stieg der Wasserspiegel um ca. 25 Meter. Dadurch entstand eine Verbindung zum Atlantik und die Ostsee dehnte sich in den Süden aus. Die höherliegenden Bereiche des Landes ragten aus dem Wasser.
4.500 v. Chr. war Rügen ein Archipel, Jasmund und Wittow noch Inseln ohne Verbindung zu dem übrigen Rügen. Die schmale Heide und die Schaabe existierten noch nicht. Erst in den letzten 5.000 Jahren entstanden sie durch Sand, Kies und Geröll, von den Brandungsküsten im Norden abgetragen und von den Strömungen angeschwemmt: Langsam anwachsende Barrieren, wodurch die ursprünglich offenen Meeresbuchten schließlich von der Ostsee abgeschlossen wurden. Die großen und kleinen Bodden, die mit vielgliedrigen Umrissen oft weit ins Innere der Insel hineinreichen, erhielten so ihre heutige Gestalt: Diese einmalige Landschaftsform findet man in ganz Europa nur an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns und auf Rügen wieder.
Die Gottheiten auf der Insel Rügen
Bevor die Urlauber um 1820 diese abwechslungsreiche Insel erstmals für sich entdeckten, vergingen Zeitabschnitte, in denen unter anderem die Slawen auf der Insel regierten. Hünengräber und große Findlinge aus Granit, wie der Buskam (Gottesstein, größter Findling der Ostsee) vor dem Ostseebad Göhren, nahe bei Sellin auf Rügen, erinnern heute noch an die heidnischen Rituale. Die Götter Swantevit, Rugievit, Porevit und Porenut fielen 1168 den christlichen Dänen zum Opfer, als der Bischof Absalon mit seinem Heer die Tempelburg von Arkona zerstörte.
Die Menschen auf Rügen
Die ersten Versuche in Richtung Badetourismus begannen ebenfalls durch einen Kirchenmann, Christoph von Willich, Ortspfarrer von Sagard, gründete im Jahr 1794 die “Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt” in Sagard. Angeregt wurde er durch Besuche zahlreicher Künstler aus der Epoche der Romantik, die sich die Insel aufgrund der überragenden Naturschönheit als Ziel ausgewählt hatten. Kilometer von Meer und Bodden entfernt, hatte die Badeanstalt allerdings nichts anderes zu bieten, als eine mineralhaltige Quelle, die das Haus mit Wasser versorgte. Das Badehaus verfiel schnell wieder.
Wirtschaftlich waren die Bewohner Rügens bis 1850 vom Fischfang (Hering) abhängig, sowie von der Landwirtschaft und von der Gewinnung der Schlämmkreide. Die Lebensbedingungen verbesserten sich langsam, als Mitte des vorletzten Jahrhunderts der Fremdenverkehr im Fischerdorf Sassnitz langsam zunahm. Um 1880 wurden bereits 4.000 Badegäste in Sassnitz registriert. Andere Küstendörfer zogen nach: Göhren eröffnete 1878 den Badebetrieb, Lohme 1884, Sellin und Thiessow folgten 1887, Baabe 1898.
Der heutige Tourismus auf Rügen
Heutzutage machen rund 1,5 Millionen Gäste jährlich Urlaub auf Rügen. Gerne wird ein Hotel auf Rügen, oder aber eine Ferienwohnung gebucht. Die Seebäder Binz und Sellin haben den größten Zulauf. Der Badeurlaub auf der Insel lässt sich perfekt mit Wassersport, Wanderungen in der Natur und den Kur- und Erholungsangeboten verbinden. Bodden, oder Ostsee , unterschiedliche Gewässer stehen zur Auswahl. Die traditionelle Bäderarchitektur in Orten wie Binz, Göhren, Sellin und Sassnitz verwöhnt das Auge zusätzlich. Im Nationalpark Jasmund und dem Biosphärenreservat Südost-Rügen werden die Ökosysteme besonderes geschützt.
Auch in diesem Jahr ist der Urlaub auf Rügen wieder sehr beliebt. So stiegen auch im letzten Jahr die Übernachtungszahlen auf Rügen wie in der Vergangenheit wieder an.
Es wird davon ausgegangen, dass im aktuellen Jahr die Zahlen wieder steigen werden, denn viele Urlauber bevorzugen den Urlaub im eigenen Land. Dabei möchten viele Gäste z.B. einen Wellnessurlaub online buchen. So profitieren Rügen, und die anderen Urlaubsinseln wie Sylt, Usedom oder Hiddensee davon.
Sowohl den Status als Insel, den viele Urlauber besonders attraktiv finden, als auch die vielen Freizeitangebote der Insel Rügen, reizen die vielen Besucher sehr. Ob Familien mit Kindern oder auch Paare ohne Kinder – für jeden ist etwas dabei.
Für Familien sind unter anderem die folgenden Aktivitäten auf Rügen sehr interessant: Das Badevergnügen am nördlichen Strand, der Schaabe zwischen Glowe und Juliusruh, sowie im Osten Rügens in Binz, Sellin, Göhren oder im Mönchgut (Thiessow). Die jährlich stattfindenden Störtebeker Festspiele in Ralswiek, Familienausflug mit dem Rasenden Roland von Sellin nach Putbus, der Rügen Park Gingst, Indoorspielplatz Pirateninsel Putbus, Haus Kopfüber in Putbus, die Welt der Experimente in Putbus, die Inselrodelbahn am Rugard in Bergen auf Rügen und Bootsausflüge von den zahlreichen Häfen und Seebrücken, z.B. der Seebrücke in Sellin. Als neue Höhepunkte zum Freizeitangebot Rügens sind in den letzten Jahren die Selliner Tauchglocke, drei Klettergärten (Prora, Bergen und Altefähr) und der Dinosaurierpark in Spyker hinzugekommen. Auch das Ozeaneum in Stralsund wird von den Rügen-Urlaubern seit 2008 sehr geschätzt, um an einem Regentag zu unternehmen. Summa summarum sind diese reichhaltige Angebote Rügens im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands einzigartig: Keine Urlaubsregion hat für Familien mehr zu bieten als Rügen.
Im Gegensatz dazu bietet Rügen auch viel für Paare ohne Kinder. Im Kulturbereich schätzen viele die Galerien in Putbus und Bergen. Das Theater in Putbus ist ebenfalls im Rahmen der Festspiele MV mit ca. 20 Konzerten jährlich sehr begehrt. Zahlreiche Ausstellungen wie zum Beispiel in den Kultureinrichtungen in Prora oder dem Ostseebad Binz, die einzigartige Architektur der vielen Gutshäuser, Schlösser z.B. Ralswiek oder Jagdschloss Granitz und die Seebäder, das Bernsteinmuseum in Sellin, sowie nicht zuletzt die einzigartige Schönheit und Vielfältigkeit der Rügener Natur (z.B. im Nationalpark Boddenlandschaft), sind für viele Rügen Urlauber ein Muss. Auch das Wrackangeln ist auf Rügen beliebt.
Quellen: Wikipedia, www.ikzm-d.de, www.insel-urlaub-ruegen.de
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