Sellin ist ein beliebter Urlaubsort für die ganze Familie und gilt als das schönste Seebad Rügens. Es lockt nicht nur mit traumhaften Stränden, denn durch seine Lage am Rande schöner Buchenwälder gilt es auch als Perle der Insel. Zudem gibt es hier einen ganz besonderen Leckerbissen, der Jahr für Jahr tausende von Abenteurern nach Ralswiek anlockt.
Nord- und Ostsee sind vielleicht nicht gerade für Piraten bekannt, doch vor Hunderten von Jahren, als sie die wichtigsten Handelswege Nordeuropas waren, sah das anders aus. Nur wenige Seeräuber waren so gefürchtet und gleichzeitig verehrt wie der Pirat Störtebeker.
Vorbereitung für ein aufregendes Abenteuer
Bis Ende August finden auf der Naturbühne Ralswiek die jährlichen Störtebeker Festspiele statt, auf denen die neuesten Abenteuer des deutschen Piraten vorgeführt werden. Ein spannendes Schauspiel, 2024 in ihrer 30. Spielsaison, das sich keiner entgehen lassen sollte. Zur guten Vorbereitung sollten die wichtigsten Utensilien eingepackt werde. Dazu gehört auf jeden Fall eine Tube Sonnencreme, denn man sollte sich auf Sonne einstellen.
Alle wichtigen Dinge lassen sich beispielsweise leicht in Messenger Bags einpacken, denn sie sind für ihre Vielseitigkeit bekannt. So kann man nahtlos vom Strand zum Festspiel übergehen. Sie bieten ein großzügiges Fassungsvermögen, halten Ihnen die Hände zum Applaudieren frei und ermöglichen Zugriff auch während des Schauspiels, bei dem man keinen Moment wegschauen möchte.
Wer war nun eigentlich Störtebeker?
Störtebeker gehörte zu den Vitalienbrüdern und wurde während eines der regelmäßigen Kriege zwischen Dänemark und Schweden im späten 14. Jahrhundert angeheuert, um dänische Schiffe zu versenken und Lebensmittel zu den Schweden zu bringen.
Kriege dauern jedoch nicht ewig und als die Feindseligkeiten zu Ende gingen, war Störtebeker noch nicht ganz bereit, die Party zu beenden. Zusammen mit seinen Schiffskameraden beschloss er, jeden zu plündern, der in den hanseatischen Handelsstädten unterwegs war. Ein Pirat wie Störtebeker, der von einem nahe gelegenen Inselstützpunkt aus operierte, war natürlich schlecht für das Geschäft.
Der „Robin Hood” der Wellen
Jahrelang entzogen sich Störtebeker und seine Mannschaft zusammen mit mehreren anderen Schiffen der Gefangennahme. Es gibt viele Geschichten über ihre Heldentaten, die auf den jährlichen Festspielen zum Besten gegeben werden. Alle haben etwas von Robin Hood – sie nehmen gierigen Händlern Waren und Gold ab und verteilen einen Teil davon an die Verarmten.
Es gibt auch Anekdoten über das Trinken von Unmengen von Bier. Störtebeker soll in der Lage gewesen sein, einen Vier-Liter-Krug Bier in einem Zug zu trinken. Diese Lügengeschichten sind sicher alle Unsinn, aber sie sind großartig.
Was wir wissen, ist, dass Störtebeker im Jahr 1401, etwa im April, gefangen genommen und nach Hamburg zurückgebracht wurde, wo er vor Gericht gestellt und hingerichtet wurde, so auch in diesem Jahr jeden Abend auf der Bühne.
An dieser Stelle wird es ein wenig verrückter
Eine Erzählung besagt, dass sein Schiff bei der Beschlagnahmung mit Gold und Silber vollgestopft war. Die Reichtümer wurden angeblich zum Bau der Turmspitze der Hamburger Katharinenkirche verwendet.
Eine andere, weit hergeholte Geschichte besagt, dass Störtebeker seinen Entführern eine Goldkette anbot, die so groß war, dass man sie um die ganze Stadt wickeln konnte, wenn sie ihn nur freilassen würden. Offensichtlich fiel die Kosten-Nutzen-Analyse nicht zu seinen Gunsten aus.
Die Legende von Störtebeker
Die vielleicht epischste Geschichte um Störtebeker dreht sich um den Tag seiner Hinrichtung, den 20. Oktober 1401. Als er merkte, dass er den Kürzeren gezogen hatte, bat er die Beamten der Stadt, seine Schiffskameraden nicht zu töten, wenn sein kopfloser Leichnam an ihnen vorbeigehen könnte.
Die Scharfrichter taten, was sie für richtig hielten und die Legende besagt, dass Störtebekers Leichnam aufstand und es schaffte, an 11 Männern vorbeizustolpern, bevor er im Dreck zusammenbrach. Offenbar reichte das aber nicht aus, um Hamburgs Eliten zu beeindrucken. Rund 70 Piratenkollegen sollen mit ihm hingerichtet worden sein.
Deutsche Piraterie
Okay, der Vergleich zu den Seeräubern, die jahrzehntelang in der Karibik ihr Unwesen trieben haben, fällt nicht immer zugunsten der Hanseaten aus, aber die wahren und erfunden Geschichten rund um Störtebeker und seine Kollegen beweisen, dass auch die Skandinavier und die Deutschen schon einmal die Piraterie erforschten und sie vielleicht sogar erfunden haben.
1 Gedanke zu „Klaus Störtebeker: Berüchtigter Pirat und „Robin Hood” der Meere“
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